Der ultimative Kick!
Für manche ist es ein Tee, für uns einfach die beste Droge, die es legal zu kaufen gibt. Kein Arbeitstag mehr ohne Sencha! Wir haben die Erfahrung gemacht, dass japanischer Grüntee ab einer bestimmten Qualitätsstufe besser kickt als Kaffee. Er hält wach, schärft die Sinne, und ja – wir spüren auch eine euphorisierende Wirkung. Aber vielleicht kommt die auch von der Erkenntnis, dass ein guter Sencha auch noch waaahnsinnig gesund ist…
23 gute Gründe für Grüntee
Was soll nicht alles gesund sein und welch unglaubliche Wirkungen werden nicht diesem oder jenem nachgesagt? Bis auf Nikotin und Teer ist wohl alles schonmal von Nahrungsmittelexperten empfohlen worden. Der grüne Tee, speziell der japanische, hat aber einige Fürsprecher, die seriöser und glaubwürdiger nicht sein können. In Deutschland etwa schrieb der angesehene Medizin-Professor Werner Hunstein im Jahr 2007 einen wissenschaftlichen Fachartikel, der es in sich hatte. Weiterlesen
2 Liter grünen Tee pro Tag!
Hunstein hatte im Selbstversuch eine Chemotherapie abgebrochen und durch Therapie mit japanischem grünen Tee ersetzt. Er litt seit einigen Jahren unter einer “systemischen Amyloidose”, einer leukämieähnlichen Krankheit. Nach Jahren der Chemotherapie konnte Hunstein kaum mehr Treppensteigen, selbst das Sprechen fiel ihm schwer. Nachdem er begonnen hatte, jeden Tag zwei Liter grünen Tee zu trinken, verbesserte sich die Herzfunktion, Ablagerungen an den Herz-Scheidewänden bildeten sich wieder zurück. Hunstein sagte von sich, dass er sich wieder „wie ein Fisch im Wasser“ fühle. Hunsteins Studie an sich selbst ist aber nur eine von vielen wissenschaftlichen Untersuchungen, die zeigen: Es gibt nicht viel Gesünderes als grünen Tee. Von Krebsvorsorge bis Anti-Aging – hier ist eine Liste des Deutschen Grünen Kreuzes mit 23 Gründen, die uns zum grünen Tee überreden würden, wenn wir ihn nicht ohnehin schon wegen des guten Geschmacks trinken würden. Und wohlgemerkt, immer schön mit dem Nachweis einer wissenschaftlichen Quelle. Achtung, die Liste ist ein bisschen lang.
1. Grüner Tee schützt vor Krebs
Grüner Tee hilft durch seine Antioxidantien, das Krebsrisiko zu reduzieren. Die Antioxidantien sind in etwa 100-fach stärker als Vitamin C und 25-fach stärker als Vitamin E. (Jedes Antioxidans neutralisiert allerdings verschiedene freie Radikale in verschiedenen Geweben, daher wird auch die Einnahme von Vitamin C und E empfohlen!)
Referenz: Katiyar SK, Mukhtar H. Tea (1997): „Antioxidants in cancer chemoprevention.“ J Cell Biochem Suppl 1997;27:59-67.
2. Grüner Tee schützt das Herz
Grüner Tee hilft, Herzkrankheiten und Schlaganfällen vorzubeugen, indem er den Cholesterin- und Fettstoffwechsel günstig beeinflusst. Nach einem Herzinfarkt beschleunigt er die Genesung.
Referenz: Hertog M, Feskens EJ, Hollman PC, Katan MB, Kromhout D. (1993): „Dietary antioxidant flavonoids and risk of coronary heart disease: the Zutphen Elderly Study.“, Lancet.1993 Oct 23;342(8878):1007-11.
3. Grüner Tee und Anti-Aging
Polyphenole, eine spezielle Klasse an Antioxidantien, können freie Radikale effizient bekämpfen, verlangsamen dadurch Alterungsprozesse und fördern die Langlebigkeit.
Referenz: Chen L, Yang X, Jiao H, Zhao B. (2003): „Tea catechins protect against lead-induced ROS formation, mitochondrial dysfunction, and calcium dysregulation in PC12 cells.“, Chem Res Toxicol. 2003 Sep;16(9):1155-61.
4. Grüner Tee und Gewichtskontrolle
Grüner Tee kann beim Abnehmen helfen. Er verbessert die Fettverbrennung und erhöht die Stoffwechselrate (Grundumsatz) auf natürliche Art. Einige Tassen helfen, etwa 70 zusätzliche Kalorien pro Tag zu verbrennen, was schon eine Abnahme um einige zusätzliche Pfund im Jahr bedeuten kann.
Referenz: 2000, „Green Tea“, Altern Med Rev. 2000 Aug;5(4):372-5., PMID: 10956382
5. Grüner Tee und gesunde Haut
Antioxidantien in grünem Tee schützen die Haut vor freien Radikalen, welche Falten und Hautalterung verursachen. Auch ein Hautkrebsschutz wird diskutiert.
Referenz: Katiyar SK, Matsui MS, Elmets CA, Mukhtar H. (1999): „Polyphenolic antioxidant (-)-epigallocatechin-3-gallate from Grüner Tee reduces UVB-induced inflammatory responses and infiltration of leukocytes in human skin.“ Photochem Photobiol. 1999 Feb;69(2):148-53.
6. Grüner Tee und Arthritis-Schutz
Grüner Tee kann helfen, das Arthritisrisiko zu reduzieren, da er das Knorpelgewebe schützt, indem er entzündliche Enzyme blockiert, die das Knorpelgewebe angreifen können.
Referenz: Adcocks C, Collin P, Buttle DJ. (2002): „Catechins from Green Tea (Camellia sinensis) inhibit bovine and human cartilage proteoglycan and type II collagen degradation in vitro.“, J Nutr. 2002 Mar;132(3):341-6.
7. Grüner Tee beugt Osteoporose vor
Der Fluoridgehalt in grünem Tee hilft, Knochen und Zähne zu stärken. Täglicher Konsum kann dazu beitragen, die Knochendichte zu erhalten.
Referenz: Whelan AM, Jurgens TM, Bowles SK. (2006): „Natural health products in the prevention and treatment of osteoporosis: systematic review of randomized controlled trials.“Ann Pharmacother. 2006 May;40(5):836-49, PMID: 16670364
8. Grüner Tee kann den Cholesterinspiegel senken helfen
Grüner Tee hilft, Cholesterinwerte zu senken, und auch das Verhältnis von „gutem“ (HDL) zu „schlechtem“ (LDL) Cholesterin zu verbessern, indem es den LDL-Spiegel reduziert.
Referenz: Kapoor S. (2008): „Green tea: beneficial effects on cholesterol and lipid metabolism besides endothelial function.“, Eur J Cardiovasc Prev Rehabil. 2008 Aug;15(4):497, PMID: 18677179
9. Grüner Tee gegen Fettleibigkeit
Grüner Tee schützt vor Fettleibigkeit indem er die Aufnahme von Glukose in Fettzellen begrenzt.
Referenz: Hsu CH, Tsai TH, Kao YH, Hwang KC, Tseng TY, Chou P. (2008), „Effect of green tea extract on obese women: a randomized, double-blind, placebo-controlled clinical trial.“, Clin Nutr. 2008 Jun;27(3):363-70, PMID: 18468736
10. Grüner Tee gegen Diabetes
Grüner Tee hilft, den Fett- und Zuckerstoffwechsel zu modulieren, verhindert einen steilen Anstieg des Blutzuckerspiegels und hält den Stoffwechsel im Gleichgewicht.
Referenz: Ikeda I. (2008): „Multifunctional effects of green tea catechins on prevention of the metabolic syndrome.“, Asia Pac J Clin Nutr. 2008;17 Suppl 1:273-4, PMID: 18296354
11. Grüner Tee und Alzheimer
Grüner Tee hilft, die Gedächtnisleistung zu verbessern. Sicher: Es gibt noch keine Heilung für die Alzheimerkrankheit. Aber grüner Tee wirkt der Reduzierung von Acetylcholin im Hirn entgegen. Acetylcholin wird eine maßgebliche Rolle im Verlauf der Erkrankung zugeschrieben.
Referenz: Rezai-Zadeh K, Arendash GW, Hou H, Fernandez F, Jensen M, Runfeldt M, Shytle RD, Tan J. (2008): „Green tea epigallocatechin-3-gallate (EGCG) reduces beta-amyloid mediated cognitive impairment and modulates tau pathology in Alzheimer transgenic mice.“, Brain Res. 2008 Jun 12;1214:177-87., PMID: 18457818
12. Grüner Tee und Parkinson
Die Antioxidantien in grünem Tee schützen vor Zellschäden im Hirn, welche in bestimmten Hirnregionen die Parkinson-Krankheit auslösen können. Bei bereits an Parkinson erkrankten Teetrinkern besteht eine geringere Wahrscheinlichkeit, dass sich die Symptome verschlechtern.
Referenz: Tan LC, Koh WP, Yuan JM, Wang R, Au WL, Tan JH, Tan EK, Yu MC. (2008): „Differential effects of black versus green tea on risk of Parkinson’s disease in the Singapore Chinese Health Study.“, Am J Epidemiol. 2008 Mar 1;167(5):553-60. PMID: 18156141
13. Grüner Tee schützt die Leber
Grüner Tee steigert die Erfolgsquote bei einer Lebertransplantation. Forscher haben auch gezeigt, dass grüner Tee die freien Radikalen, die in einer verfetteten Leber entstehen, neutralisieren kann.
Referenzr: Jin X, Zheng RH, Li YM (2008): „Green tea consumption and liver disease: a systematic review.“, Liver Int. 2008 May 14., PMID: 18482271
14. Grüner Tee gegen Bluthochdruck
Das Trinken von grünem Tee hilft, den Blutdruck unten zu halten, denn grüner Tee unterdrückt die Produktion von zuviel Angiotensin, ein Stoff der zu Bluthochdruck führt.
Referenz: Antonello M, Montemurro D, Bolognesi M, Di Pascoli M, Piva A, Grego F, Sticchi D, Giuliani L, Garbisa S, Rossi GP., „Prevention of hypertension, cardiovascular damage and endothelial dysfunction with green tea extracts.“, Am J Hypertens. 2007 Dec;20(12):1321-8.,PMID: 18047924
15. Grüner Tee bei Lebensmittelvergiftung
Das Catechin in grünem Tee kann Bakterien abtöten, die Lebensmittelvergiftungen auslösen und auch die Giftstoffe neutralisieren, die solche Bakterien produzieren.
Referenz: Taguri T, Tanaka T, Kouno I. (2004): „Antimicrobial activity of 10 different plant polyphenols against bacteria causing food-borne disease.“, Biol Pharm Bull. 2004 Dec;27(12):1965-9., PMID: 15577214
16. Grüner Tee und Blutzucker
Die Polyphenole und Polysaccharide in grünem Tee helfen, den Blutzucker auf natürliche Art zu senken.
Referenz: Polychronopoulos E, Zeimbekis A, Kastorini CM, Papairakleous N, Vlachou I, Bountziouka V, Panagiotakos DB. (2008): „Effects of black and green tea consumption on blood glucose levels in non-obese elderly men and women from Mediterranean Islands (MEDIS epidemiological study).“,Eur J Nutr. 2008 Feb;47(1):10-6. Epub 2008 Jan 18., PMID: 18204918
17. Grüner Tee und die Immunabwehr
Polyphenole und Flavonoide aus grünem Tee verbessern Immunfunktionen und erhöhen die Abwehrfähigkeit gegen Infektionen.
Referenz: Monobe M, Ema K, Kato F, Maeda-Yamamoto M. (2008): „Immunostimulating activity of a crude polysaccharide derived from green tea (Camellia sinensis) extract.“,J Agric Food Chem. 2008 Feb 27;56(4):1423-7. Epub 2008 Jan 31., PMID: 18232634
18. Grüner Tee gegen grippale Infekte
Grüner Tee kann davor schützen, sich mit einem grippalen Infekt anzustecken. Eine positive Synergie ergibt sich mit Vitamin C.
Referenz: Guralnik M, Rosenbloom RA, Petteruti MP, Lefante C.u (2007): „Limitations of current prophylaxis against influenza virus infection.“, Am J Ther. 2007 Sep-Oct;14(5):449-54. Review.,PMID: 17890934
19. Grüner Tee und Herpes
Grüner Tee wirkt antiviral und erhöht daher die Effektivität einer äußerlichen Interferonbehandlung bei Herpes. Mit einer Kompresse kann grüner Tee zuerst auf der betroffenen Hautfläche angewendet werden, danach kann dann eine spezielle Herpesbehandlung durchgeführt werden.
Referenz: Isaacs CE, Wen GY, Xu W, Jia JH, Rohan L, Corbo C, Di Maggio V, Jenkins EC Jr, Hillier S. (2008): „Epigallocatechin gallate inactivates clinical isolates of herpes simplex virus.“, Antimicrob Agents Chemother. 2008 Mar;52(3):962-70. Epub 2008 Jan 14.,PMID: 18195068
20. Grüner Tee und Zahngesundheit
Durch seine antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften bekämpft grüner Tee Keime, die Erkrankungen des Zahnfleisches auslösen können. Er mindert außerdem die Produktion schädlicher Säuren durch Bakterien.
Referenz: Hirasawa M, Takada K, Otake S. (2006): „Inhibition of acid production in dental plaque bacteria by green tea catechins.“, Caries Res. 2006;40(3):265-70.
21. Grüner Tee und Stress
L-Theanin, eine Aminosäure im grünen Tee, wirkt psychisch ausgleichend und kann helfen, Stress und Angst abzubauen.
Referenz: Kimura K, Ozeki M, Juneja L, Ohira H (2007): „L-Theanine reduces psychological and physiological stress responses“. Biol Psychol 74 (1): 39–45. PMID 16930802.
22. Grüner Tee und Allergien
Der Stoff EGCG in Grünem Tee hilft, allergische Reaktionen abzuschwächen. Regelmäßiger Konsum von Grüntee ist also für Allergiker empfehlenswert.
Referenz: Shiozaki T, Sugiyama K, Nakazato K, Takeo T. (1997): „Effect of tea extracts, catechin and caffeine against type-I allergic reaction“, Yakugaku Zasshi. 1997 Jul;117(7):448-54. Japanese, PMID: 9261215
23. Grüner Tee gegen HIV
Japanische Wissenschafler haben herausgefunden, dass EGCG in Grünem Tee das HI-Virus davon abhalten kann, an gesunde Immunzellen zu binden. Daher kann Grüner Tee der Verbreitung des Virus entgegenwirken.
Referenz: Chang CW, Hsu FL, Lin JY (1994): „Inhibitory Effects of Polyphenolic Catechins from Chinese Green Tea on HIV Reverse Transcriptase Activity.“, J Biomed Sci. 1994 Jun;1(3):163-166., PMID: 11725021
(Quelle: Deutsches Grünes Kreuz e.V.)
Warum wir unsern Tee lieber selber importieren
Als echter Senchajunkie ist es gar nicht so einfach, hier in Deutschland die benötigten Mengen in vernünftiger Qualität aufzutreiben – beziehungsweise nicht annähernd zu Preisen, wie man sie aus Japan kennt. Hinzu kommt, dass ein Geheimnis bleibt, woher der Tee kommt – was nicht immer daran liegt, dass man es einem nicht sagen will, sondern oft, dass man es selbst nicht so genau weiß. Und so sind wir schon lange dazu übergegangen, immer mit einem ganzen Koffer Sencha von Japan-Aufenthalten zurückzukommen. Dann haben wir haben uns gedacht: Warum nicht unsere Tee-Kontakte für andere Begeisterte des japanischen Grüntees in Deutschland nutzbar machen? Es wird wohl für’s erste bei einer handvoll Sorten bleiben, aber dafür werden wir versuchen, mindestens drei Sorten in Vieltrinker-Packungen zu besonders günstigen Preisen anzubieten.
Sencha für Dummies
Ein Selbstläufer ist die Sencha-Zubereitung nicht. Selbst Japanern liegt das nicht unbedingt im Blut, die jüngere Generation greift inzwischen auch dort oft lieber zum Teebeutel (oder kauft gleich Dosen-Tee aus dem Getränkeautomaten). Aber eine Wissenschaft muss man nun auch nicht draus machen – und vor allem: Man kann guten Sencha zubereiten, auch wenn man keinen edlen Tokoname-Kyusu besitzt (oder nicht einmal weiß, was das ist). Die teebegeisterten Japaner machen aus der Teezubereitung im Alltag übrigens selbst auch kein großes Gedöns. Und es ist eher die Teekultur für jeden Tag, die uns von Senchajunkies interessiert. Klar, der Deutsche in uns würde es am liebsten japanischer als die Japaner anstellen. Aber falscher Perfektionismus wird dazu führen, dass wir Sencha nur noch am Sonntagnachmittag trinken, statt – wie es sein sollte – jeden Tag, auch bei der Arbeit im Büro. Weiterlesen
Einfach 1 gut gehäuften Teelöffel pro kleiner Tasse mit ca. 80 °C warmem Wasser (man kann es einfach zweimal in andere Gefäße umgießen, wenn man kein Thermometer hat) aufbrühen, eine Minute warten und (wenn man einen Teefilter oder ein Sieb benutzt) die Teeblätter herausnehmen oder (wenn man den Tee lose in die Kanne gegeben hat) den Tee in die Tasse oder Tassen gießen.
Hier ein paar grundsätzliche Gedanken zu den Details:
Die Teemenge macht’s! Viel wird immer über die Wassertemperatur gesprochen, aber wenn der Tee zu wenig Geschmack hat oder zu bitter ist, liegt es meistens an der Menge oder der Ziehzeit. Hier hilft einfach ausprobieren. Pro mittelgroßer Tasse oder 200 ml Wasser etwa nimmt man meistens zwei leicht bis stark gehäufte Teelöffel oder 5 bis 8 g Tee.
Lieber kleine Wassermengen! Die hierzulande so weitverbreitete 1-Liter-Teekanne ist nicht unbedingt für guten Sencha geeignet. In der Regel wird nur soviel Tee zubereitet, wie sofort auf Tassen verteilt werden kann. Wer keine kleine Kanne hat (beispielsweise: 300 ml), nimmt einfach eine etwas größere Tasse und verwendet einen Teesieb oder ein Tee-Ei. Die Teefilter aus dem Drogeriemarkt kann man im Prinzip auch verwenden, doch sind sie für einige Tees zu fein. Unser Matcha-Sencha etwa wird mit Teefilter nicht voll seine grüne Farbe entfalten.
Bei mehreren Tassen aufgepasst! Nie den Inhalt der Kanne auf erst eine, dann die andere Tasse verteilen, sondern darauf achten, dass man die Tassen in mehreren Etappen abwechselnd füllt. Der Grund ist ganz einfach der, dass der zuletzt eingeschenkte Tee mehr Geschmack hat. Den Unterschied schmeckt man! Aus dem selben Grund sollte man übrigens die Kanne immer bis zum letzten Tropfen leeren.
Nur den ersten Aufguss länger ziehen lassen! Sencha lässt sich bekanntlich mindestens zweimal, in der Regel dreimal aufbrühen. Beim ersten Mal lässt man den Tee 30 bis 120 Sekunden ziehen. Wenn nichts Genaueres angegeben ist, wartet man am besten eine Minute. Die weiteren Aufgüssen kann man in der Regel gleich nach dem Übergießen in die Tasse einschenken. Was man in Japan bei Teeverkostungen häufig sieht, ist die gemeinsame Verwendung der ersten beiden Aufgüsse: Die Tassen werden mit dem ersten Aufguss zur Hälfte befüllt, der Rest wird mit dem zweiten Aufguss geliefert.
Kein kochendes Wasser! Je höher die Qualität des Tees, desto niedriger die Wassertemperatur. Viel mehr als 80°C sollte das Wasser bei keinem Sencha haben. Überhaupt ist man mit 80° fast immer auf der sicheren Seite, aber sehr hochwertige Senchas werden teilweise mit deutlich unter 70° zubereitet. Wichtig ist, dass man das Wasser trotzdem zum Kochen gebracht hat. Der Geduldige wartet dann mit einem Teethermometer, der Japaner gießt das heiße Wasser einfach zum Abkühlen erst in ein anderes Gefäß und gleich danach in die Tasse. Beim zweiten Aufguss verwenden Tee-Profis übrigens oft eine höhere Temperatur, z.B. 90°.
So, das soll für’s erste reichen. Wir wünschen gutes Gelingen!
© senchajunkies -Teehandel Dr. Alexander Wachter 2015
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Ein anderes Wort für Grüntee
Sencha ist ganz einfach der japanische Alltagstee. Ungefähr drei Viertel des grünen Tees, den die Japaner trinken, hört auf diesen Namen. Weiterlesen
Grün ist er, weil in Japan die Teeblätter am Fermentieren gehindert werden. Das tut man in China auch, aber die Japaner haben eine besondere Methode erfunden, indem sie die Blätter kurz nach der Ernte Wasserdampf aussetzen. Deswegen hat der japanische Tee ein helles Grün, während die Teeblätter in China, wo die Blätter geröstet werden, farblich etwas näher am Schwarztee liegen. Wir jedenfalls sind Fans der japanischen Variante. Ist auch die gesündere, weil den schonenden Fermentierungsprozess der Japaner mehr Stoffe in den Blättern überleben.
Zu den Wesensmerkmalen von Sencha gehört, dass er (anders als etwa Matcha und Konacha) aus ganzen Blättern besteht, die nur gebrüht (und nicht mitgetrunken) werden, und dass man ihm beim Anbau (anders als den etwas feineren Kabusecha) nicht beschattet. Die niedrigere Qualität, der Bancha, hat einen etwas herberen Geschmack und enthält weniger Teein. Die oberste Qualitätsstufe des japanischen Tees – Gyokurocha – ist nochmal eine Nummer feiner und aufgrund des stolzen Preises eher was für hartgesottene Kenner. Aber auch Sencha kann ziemlich teuer sein. Wer mal mit japanischen Hausfrauen am Teeregeal im Supermarkt ins Gespräch kommen sollte, wird wahrscheinlich hören: Den Tee für jeden Tag kauft man eher günstig, den teuren dagegen nur für besondere Anlässe und Besuch. So hielt es jedenfalls auch meine Homestay-Gastmutter Asako, bei der ich mal während eines Japanischkurses in Tokio wohnte. Und den Gyokurocha? Den lässt sie sich eigentlich nur schenken, oder verschenkt ihn selbst. Japaner sind im Allgemeinen Qualitätsfanatiker, und ganz besonders sind sie das, wenn’s an Schenken geht. Top-Qualität heißt bei Lebensmitteln immer auch optische Perfektion – die man oft nicht schmeckt.
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